Ribera del Duero

Ribera del Duero DO

Die D.O. Ribera del Duero liegt mitten in der Hochebene Altkastiliens und wurde von der Natur mit einer einzigartigen Kombination aus Boden und Mikroklima sowie einer autochthonen Rebsorte bedacht, die wundervolle, komplexe Rotweine erbringt.
Diese Ursprungsbezeichnung hat wahrscheinlich den wichtigsten Beitrag zur grossen Re...

Ribera del Duero DO

Die D.O. Ribera del Duero liegt mitten in der Hochebene Altkastiliens und wurde von der Natur mit einer einzigartigen Kombination aus Boden und Mikroklima sowie einer autochthonen Rebsorte bedacht, die wundervolle, komplexe Rotweine erbringt.
Diese Ursprungsbezeichnung hat wahrscheinlich den wichtigsten Beitrag zur grossen Revolution im spanischen Weinpanorama der 1980er und 1990er Jahre geleistet, denn sie schuf einen eigenen Weinstil: moderne Rote mit Fruchtaromen, von intensiver Farbe und Konzentration, wie man sie in Spanien bis in die 80er Jahre des letzten Jahrhunderts nicht kannte. Ganz im Gegensatz dazu erwecken die kleinen Dörfer und Städte dieser Region kurioserweise den Eindruck, als haben sie den Sprung in die Moderne nicht vollzogen, denn insbesondere im Hinblick auf die ländliche Kultur und Architektur scheinen sie immer noch der Vergangenheit verhaftet zu sein: kleine Häuser aus arabischen Ziegeln, Lehmsteinen oder Kalksandsteinen, die um eine Kirche gruppiert sind.
In den Höhenlagen dieser Hochebene erbringt die Tempranillo (sie wird in dieser Region auch als Tinta del País oder Tinto Fino bezeichnet) dank ihrer zarten Haut und ausgezeichneten Säure köstliche Jungweine, die sich zudem zu wundervollen Gran Reservas ausbauen lassen. Ein guter Ribera del Duero lässt sich durchaus 25 bis 30 Jahre lagern.
Die Rotweine werden aus 75% Tempranillo und 25% anderen zugelassenen Sorten gekeltert.
Heute gehört die D.O. Ribera del Duero, aus der Kultweine von internationalem Rang wie Vega Sicilia, Protos, Pingus, Pesquera oder Pagos de Carraovejas kommen, neben La Rioja, Cava und Jerez wohl zu den berühmtesten Weinbaugebieten Spaniens.
Lage, Klima, Terroir
Das Klima des Duero-Tals unterliegt sowohl kontinentalen Einflüssen mit extremer Kälte im Winter als auch mediterranen Einflüssen mit Hitze und Trockenheit im Sommer.
Da der D.O.-Bereich gut vor kalten Winden geschützt ist, kommt es nur vereinzelt zu Niederschlägen. Sorge bereitet den Winzern von Ende Herbst bis in das Frühjahr hinein jedoch möglicher Frost. Gelegentlich kann die Temperatur sogar bis auf-20 ºC sinken und der Wind stellt manchmal ebenfalls eine Gefahr für die Weingärten dar.
Die Rebflächen erstrecken sich über eine Länge von 110 Kilometern zu beiden Seiten des Duero von den Uferstreifen bis hoch zu den Scheitelpunkten zwischen Tal und Meseta.
Das Anbauland fällt sehr unterschiedlich aus. Am Uferstreifen und den sich anschliessenden Niederungen überwiegen Ackerland und Terrassen. Daran angrenzend befinden sich die Weingärten in den Hanglagen mit idealen Böden für die Rebstöcke. Die darauf folgenden Steilhänge eignen sich kaum noch für den Weinbau und werden infolgedessen auch nicht dafür empfohlen.
Die Böden des Weinbaugebiets zeichnen sich durch Vielfalt aus. Das flache Ackerland in den Niederungen besteht aus mit Sand und Ton durchsetztem Schwemmland. Im Bereich der höchsten Erhebungen der Talwände, wo das karge Land der Hochebene beginnt, dominieren im Osten Kalkgestein und Kreideböden und im Westen Kreideböden. Während an den niedrigsten Hanglagen der Ostseite des Tals Ton und Mergel vorherrschen, überwiegen an den tiefer gelegenen Steilhängen Kalkgestein, Ton und Mergel. In den höheren Steillagen sind Ton und Mergel anzutreffen. Im Westen besteht der Boden der tiefer gelegenen Hanglagen aus einer auf Ton ruhenden Sandschicht. Die tiefsten Steillagen bestehen aus Mergel und Gips und die höheren aus Mergelstein.
Entscheidend für die Bodenqualität in den Weingärten ist der Anteil an Kalkstein und Kreide im Erdreich: über 33% (9% aktiver Kalk) im Boden der Westseite und ungefähr 50% (18% aktiver Kalk) im Osten. Bei einigen Böden ist der Kreideanteil so hoch, dass er fast vollkommen weiss ist.
Rebsorten
Die Hauptsorte ist mit einem Anteil von 90% der Rebfläche die Tempranillo, die hier auch als Tinto Fino oder Tinta del País bezeichnet wird. Darüber hinaus sind noch fünf weitere Sorten zugelassen, von denen drei zu den traditionellen Reben der Region zählen: Merlot, Malbec und Cabernet-Sauvignon.
Die Garnacha Tinta (auch bekannt unter dem Namen Tinta Aragonesa) wird vornehmlich für die Produktion von Rosés verwendet. In einigen Phasen der Erzeugung findet auch die weisse Rebsorte Albillo Verwendung.
In den ältesten Weingärten werden die Rebstöcke so angepflanzt, dass vier von ihnen jeweils eine quadratische Fläche einschliessen und sie keine Trägerstruktur benötigen. Die Reben der jüngeren Weingärten hingegen werden im Espalier-System erzogen. Bei allen Rebstöcken handelt es sich um Edelreiser, die auf amerikanische Unterlagen aufgepfropft wurden. Die Winzer sorgen schon in den Weingärten für eine sorgsame Pflege und nehmen dort strikte Auswahl vor, um später in der Weinkellerei beste Ergebnisse erzielen zu können.
Normalerweise beginnt die Lese während der ersten zehn Tage im Oktober. Der genaue Zeitpunkt hängt jedoch von den jeweiligen Witterungsbedingungen ab.
Der Wein
Zugelassen sind in der D.O. Ribera del Duero ausschliesslich Rotweine und Rosés.
Die Roten müssen mindestens zu 75% aus der Tempranillo (Tinto Fino bzw. Tinta del País) gekeltert sein, doch die meisten Produzenten haben sich für die Erzeugung sortenreiner Weine entschieden.
Die Weine der Ribera del Duero zeichnen sich aus durch Schwere, Eleganz, Fruchtaromen, eine gut eingebundene Säure, eine intensive Farbe und Konzentration aus.
Die Zahl der ausgebauten Weine in dieser Region ist ausserordentlich hoch. Man kann sogar sagen, dass es praktisch keine Weine gibt, die nicht ausgebaut werden.
Vor Kurzem ist gemäss Reglement der D.O. die Ausbaukategorie „Roble“ (Deutsch: Eiche) zugelassen, die im Rahmen der neuesten Überarbeitung des Wein- und Weingartengesetzes genehmigt wurde. Diese Weine werden einige Monate im Eichenfass ausgebaut und lassen sich zwischen den Kategorien Jungwein und Crianza einordnen.
Obwohl die Produktion des traditionellen Rosés im Vergleich zu den vor 30 Jahren erzeugten Mengen einen deutlichen Rückgang zu verzeichnen hatte, gibt es einige qualitätsbewusste Bodegas, die ihn wieder vermehrt in ihr Programm aufnehmen.
Quelle: http://www.winesfromspain.ch/ 
© 2008-2015 Spanische Botschaft
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